Andreas Burger, St. Hildegard Sonthofen
„…Es bedarf aber auch sehr viel Geduld für einzelne Bewohner, die leider von den Alltagsbegleitern nicht immer an den Tag gelegt wird, denn auch das Pflegepersonal will irgendwann nach Hause und so wird die pflegebedürftige Person schnell abgespeist…Dieser Gesichtspunkt hat mir ganz und gar nicht gefallen und so habe ich mir die pflegebedürftige Frau G. rausgesucht und ihr meine Zeit geschenkt, ihr Essen eingegeben mit Zeit und Worten und ich habe gemerkt, dass mit jedem Tag, jedem Essen, jeder Minute am Tisch, jedem Wort ein Band entstanden ist….Wir haben viel gelacht und diese Frau, die ich am Anfang sehr bemitleidet habe, bekam eine ganz andere Bedeutung in meinen Augen….Ich hatte das Gefühl, dass meine Zeit sinnvoll investiert war und ich ihr einen Teil des Lebensalltages erleichtern konnte, sie aufbauen und motivieren konnte, nicht einfach in ihrem Stuhl dahin zu vegetieren…nach dieser Woche war diese Frau so lebhaft geworden, dass sie sich sogar, auch wenn keiner verstand, was sie sagen wollte, plötzlich in Gespräche am Tisch einmischte und mit anderen lachte. Dieses Erlebnis sitzt tief in mir und ich weiß, ich habe etwas Gutes getan. Dank Solidaris wurde mir dieses Erlebnis zuteil und dafür bin ich sehr dankbar…“